Austern und Pucchini –
Konzertreise des Landesjugendchores Hessen vom 21. – 28.06.2015 in die Aquitaine (Frankreich)

Der Chor vor einem Portal in Frankreich

Unser Ziel: Bordeaux! Ein Bus mit 35 Sängerinnen und Sängern und ihren zwei hochmotivierten Chorleitern machte sich auf den Weg nach Frankreich. In der Zeit vom 21.-28. Juni besuchten wir das Chorfestival Eufonia in Bordeaux. Seit der Gründung des Landesjugendchores Hessen im Jahr 2008, ist dies nun die zweite Konzertreise.

Die Vorfreude war groß und die Stimmung super. Nach circa 16 Stunden Fahrt erreichten wir am Montagnachmittag unser Hotel in Bordeaux. Hier wurden wir sehr herzlich vom Veranstalter des Festivals empfangen. Kurzes Einchecken ins Hotelzimmer und schon begann die erste Erkundungstour. Am Abend erwartete uns das große Eröffnungskonzert im Auditorium in Bordeaux, unter anderem mit dem britischen Ensemble Voces8. Im Anschluss an das Konzert ließen wir den Tag mit einem Glas Wein ausklingen und fielen mehr oder weniger „früh“ ins Bett.

Am nächsten Morgen hieß es zeitig aufstehen, denn um neun Uhr war Abfahrt nach Arcachon. Dort erwartete uns ein spannendes Erlebnis – eine Austernverkostung stand auf dem Plan. Mutig probierte jeder eine Auster oder auch mehr. Am Ende waren wir uns alle einig: „So schlimm ist es gar nicht!“. Weiter ging es dann zur Dune du Pilat. Dies war ein sehr eindruckendes Erlebnis, auf einer 110 Meter hohen Düne zu stehen und die weite Landschaft um sich herum sehen zu können. In manchen Sängerinnen und Sängern aber auch bei unseren Chorleitern kam das Kind zum Vorschein. So buddelte man sich gegenseitig ein, machte „Springbilder“ und rannte am Ende voller Freude mit Schwung die Düne hinab. Am Abend stand unser erstes Konzert an. In der Basilique Notre Dame d’Arcachon durften wir unser geistliches Programm präsentieren, unter anderem mit Sarah Hopkins „Pastlife Melodies“ oder „Wie liegt die Stadt so wüst“ von Rudolf Mauersberger. Es war ein wunderschönes Ambiente und ein tolles erstes Konzert. Erst spät am Abend erreichten wir wieder Bordeaux. Mit der Stimmung und Euphorie des Konzertes ließen wir uns in einem Pub nieder und sangen bis in die frühen Morgenstunden.

Am nächsten Tag erhielten wir bei unserer Stadtführung einen weiteren Einblick in das facettenreiche Bordeaux. Im Anschluss daran konnte sich jeder seinen Mittag selbst gestalten. Auch an diesem Abend gestalteten wir wieder ein Konzert. Diesmal im Auditorium in Bordeaux. Wir waren im zweiten Teil des Konzertes an der Reihe. Hier präsentierten wir unser weltliches Programm, unter anderem mit Max Regers „Königskinder“, „Dieu“ von Claude Debussy oder „Stars“ von Érik Esenvalds. Mit langanhaltendem Applaus und „Standing Ovation“ war auch unser zweites Konzert ein großer Erfolg.

Nach dem Motto „Ein Wein am Morgen…“ besuchten wir am nächsten Tag das Weinschloss Château Latour-Martillac in Graves. Eine interessante Führung mit anschließender Weinprobe. Trotz 35°C Außentemperatur hieß es am Nachmittag proben für Puccinis „Missa di Gloria“, zusammen mit vier weiteren Chören. Die Gesamtleitung hatte Samuel Jean, Chefdirigent des Orchestre National Bordeaux Aquitaine, inne. Auch Abend gab es eine weitere Probeneinheit, diesmal in der Musikhochschule in Bordeaux. Etwas ausgepowert und abgesungen, verbrachten wir den lauen Sommerabend am Fluss Garonne, welcher direkt durch Bordeaux fließt, in gemütlicher Runde.

Am nächsten Tag präsentierten wir nach einer zweistündigen Generalprobe für die Messe am Abend, zwei Lieder auf den Stufen des großen Theaters in Bordeaux. Den Nachmittag hatten wir wieder zu freien Verfügung bis es am Abend zum Konzert ging. Umziehen und warten bis wir an der Reihe sind. Im ersten Teil des Konzertes präsentierte sich jeder Chor noch einmal mit drei bis vier Stücken. Nach einer kurzen Pause, führten wir zusammen mit dem Orchester die „Missa di Gloria“ von Giacomo Puccini auf. Es war ein tolles Erlebnis. Unseren letzten Abend in Bordeaux, ließen wir mit viel Tanz und Gesang, ausklingen.

Mit gepackten Koffern starteten wir am nächsten Morgen (fast) pünktlich um 8 Uhr in Richtung Lascaux. Dort besuchten wir die berühmten Höhlen von Lascaux. Wir etwas müden Sängerinnen und Sänger wurden von dem charmanten Höhlenführer wieder aufgeweckt. Die Besichtigung war sehr interessant. Am Nachmittag wurden wir sehr herzlich vom Bürgermeister in Périgeux empfangen. Im Anschluss daran, hatten wir eine kurze Stellprobe im Theater Palace in Périgeux, wo wir am Abend unser letztes Konzert bestritten. Leider war es nicht so gut besucht, was aber unserer Stimmung innerhalb des Chores nicht schadete. Auspowert, müde aber glücklich und zufrieden saßen wir gegen halb zehn im Bus und machten uns auf den Weg zurück nach Hessen. Wir kehrten mit vielen Eindrücken, Erlebnissen und Ohrwürmen nach Hause. Auch hier möchten wir uns bei allen bedanken, die uns diese tolle Konzertreise ermöglicht haben. Merci et au revoir!

Alisa Penner